Reisehinweise Auswärtiges Amt
Chile: Reise und Sicherheitshinweise
Stand 16.04.2012(Unverändert gültig seit: 11.04.2012)
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/ChileSicherheit.html
Auswärtiges Amt, Bürgerservice, Arbeitseinheit 040, D-11013 Berlin
Tel.: (03018) 172000, Fax: (03018) 1751000
Aktuelle Hinweise
Im Zusammenhang mit sozialen Protesten in der Region Aysen (XI. Region) kann es nach wie vor zu Behinderungen im Straßen-, Flug- und Schiffsverkehr des gesamten Gebiets kommen. Zwar hat sich die Lage in der Region entspannt, es kann jedoch immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei kommen. Betroffen können davon auch in- und ausländische Touristen sein. Reisende werden gebeten, mit ihren Reiseveranstaltern Kontakt zu halten bzw. sich vor Ort über die aktuelle Lage zu informieren.
Der Vulkan Puyehue in der Region "Los Ríos" stößt seit seinem Ausbruch am 4. Juni 2011 eine Gas- und Dampfwolke aus. Aufgrund der Aschewolke kann es immer noch vereinzelt zu Einschränkungen im nationalen wie internationalen Flugverkehr kommen.
Der Grenzübergang "Paso Cardenal Samoré" nach Argentinien ist für den Personen- und Pkw-Verkehr geöffnet, für Lkws und Busse gelten Einschränkungen.
Landesspezifische Sicherheitshinweise
Im ganzen Land kommt es immer wieder zu Demonstrationen bzw. (auch gewaltsamen) Ausschreitungen im Zusammenhang mit innenpolitischen Auseinandersetzungen (u.a. um die Bildungspolitik, den Bau von Staudämmen, oder Forderungen der indigenen Bevölkerung). Reisende sollten sich von eventuellen Protest- und anderen gewaltsamen Aktionen im Land fernhalten, ggf. Kontakt mit ihrem Reiseveranstalter aufnehmen und die weitere Entwicklung in den Medien bzw. vor Ort verfolgen. Ausländern, die sich an den Demonstrationen beteiligen und/oder in ihrem Umfeld festgenommen werden, droht die Abschiebung.
In der Umgebung von Temuco (8. und 9. Region) kommt es immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen durch Mapuche-Indigene, gelegentlich werden dort auch Fahrzeuge angegriffen und Fernstraßen gesperrt. Die Polizei rät, nachts (20 bis 8 Uhr ) keine Fernstraßen in der 9. Region und Umgebung zu befahren. Besucher sollten aufmerksam sein, sich zu Fuß möglichst nicht allein und vor allem auch nicht nachts bewegen und sich bei Übergriffen defensiv verhalten. Der Besuch ärmerer Wohnviertel ohne ortskundige Begleitung sollte vermieden werden.
Kriminalität
In ganz Chile – insbesondere in der Innenstadt und dem Stadtteil Bellavista von Santiago, sowie Valparaíso, Viña del Mar, San Pedro de Atacama, Temuco, Pucon – kommt es regelmäßig zu Rucksack- und Taschendiebstahl bei Touristen, mittlerweile leider auch häufig unter Gewaltanwendung. In letzter Zeit verwenden die Täter zunehmend sog. K.O.-Tropfen bzw. Nervengifte, die die Opfer für mehrere Stunden außer Gefecht setzen. Mit K.O.-Tropfen arbeitet in Santiago auch eine Tätergruppe, die sich als Polizisten ausgibt und – in Uniform verkleidet und unter dem Vorwand der Hilfeleistung – die von den Tropfen noch benommenen Opfer ausraubt. Touristen in Santiago sollten sich auch vor unbekannten Personen in Acht nehmen, die sie auf Pferdewetten ansprechen und zu einem Besuch der Pferderennbahn einladen. Dies war bereits mehrfach die Ausgangslage für einen Raubüberfall.
Auch Einbrüche in Mietwagen sind keine Seltenheit mehr.
In Busbahnhöfen, an öffentlichen Plätzen (auch am Strand), in Restaurants, Cafés und Supermärkten sollte man sein Gepäck bzw. persönliche Habe nicht aus den Augen lassen. Bei Bus- und Metrofahrten werden im Gedränge oft Handtaschen oder Rucksäcke unbemerkt aufgeschlitzt und Gegenstände gestohlen. Beliebt ist auch der Diebstahl von über Stuhllehnen gehängten Taschen in einem unaufmerksamen Moment.
Insbesondere Reisepässe, Führerscheine, Flugtickets und Geld/ Kreditkarten sollte man daher im Hotel verschließen oder sicher am Körper tragen.
Erdbeben/Vulkanausbrüche
Chile ist ein erdbebengefährdetes Land. Es muss in Chile immer mit unvorhersehbar einsetzender tektonischer und vulkanischer Aktivität gerechnet werden.
Am 27. Februar 2010 wurde Chile von einem schweren Erdbeben der Stärke 8,8 mit Epizentrum auf der Höhe von Concepción erschüttert. Insbesondere durch den nachfolgenden Tsunami war das Ausmaß der Opfer und Schäden beträchtlich.
In den letzten Jahren waren insbesondere folgende Vulkane aktiv:
-Vulkan Llaima im Nationalpark Conguillío in der Región de la Araucania (häufige Ausbrüche, zuletzt 2008 und 2009)
-Vulkan Chaitén in der Región de los Lagos (letzter Ausbruch 2008)
-Vulkan Puyehue in der Región de los Riós (letzter Ausbruch 2011)
-Vulkan Lascar in der Región de Antofagasta (vermehrte vulkanische Aktivität Ende 2011)
-Vulkan Hudson in der Región de Aysén (vermehrte vulkanische Aktivität Ende 2011)
Haftungsausschluss
Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.
Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.