Fray Jorge Nationalpark
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Reisegründe für einen Besuch
- Subtropischer Nebelwald im Trockengebiet
- UNESCO-Biosphärenreservat
- Panoramablick über Pazifik
- Reich an endemischer Flora
- Lehrpfade & Besucherzentrum
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Big Five-Äquivalent
- Regenmoos, Nebelbaum, Frosch, Kolibri, Ozelot (selten)
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Fakten zum Nationalpark
- Gründung: 1941
- Größe: ca. 100 km²
- Lage: Coquimbo-Region
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Instagram-tauglich:
- Nebel über grüner Kuppe
- Wald trifft auf Wüste
- Wolken über Pazifikküste
- Feuchtigkeitstropfen an Blättern
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Nationalpark Bosque de Fray Jorge – Nebelwald mitten in der Wüste
Etwa 115 Kilometer südlich von La Serena, nahe der Pazifikküste, liegt der Nationalpark Bosque de Fray Jorge. Er ist ein ungewöhnlicher Rückzugsort für Naturfreunde. Inmitten einer trockenen, wüstenähnlichen Landschaft erstreckt sich ein grüner Nebelwald, der durch den dichten Küstennebel, die sogenannte Camanchaca, entsteht. Der Nebel sorgt für ausreichend Feuchtigkeit, sodass eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt gedeiht. Der Park wirkt wie eine kleine, unerwartete Oase, die inmitten der trockenen Küstenwüste Chiles liegt. Wanderwege führen durch den Wald und bieten Einblicke in diese einzigartige Ökoregion.
Fray Jorge National Park
Degu
Tierische Bewohner des Nebelwalds
Die Tierwelt des Bosque de Fray Jorge ist ebenso faszinierend wie vielfältig. Besonders Säugetiere wie Degus, Chinchillas und Graufüchse haben hier ideale Lebensbedingungen gefunden. Die Degus bewegen sich lebhaft zwischen Waldrändern und trockenen Flächen. Chinchillas lassen sich eher versteckt in felsigen Bereichen beobachten. Graufüchse nutzen die Kombination aus Wald und Halbwüste als Jagdrevier und Rückzugsort zugleich.
Die Vogelwelt ist besonders artenreich. Das Chilesteißhuhn (Nothoprocta perdicaria) streift bevorzugt durch buschige Waldabschnitte. Der Langschwanz-Soldatenstärling (Sturnella loyca) sucht in offeneren Flächen nach Insekten. Greifvögel wie Bussarde und Falken nutzen die Höhen des Küstengebirges, um von oben auf Beute zu lauern. In den Uferbereichen des Río Limarí lassen sich zudem verschiedene Wasservögel beobachten, darunter Reiher und Entenarten. Sie nutzen die Feuchtzonen als Nahrungs- und Brutplätze.
Auch kleinere Tiere und Reptilien sind im Park heimisch. Eidechsen genießen die warmen Sonnenplätze auf den Felsen und Steinen am Waldrand, und verschiedene Insektenarten spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Durch die Kombination von Nebelwald und Halbwüste entsteht ein Lebensraum, der eine erstaunliche Artenvielfalt unterstützt und Tierbeobachtungen zu einem besonderen Erlebnis macht. Wer aufmerksam ist, kann das Zusammenspiel der Arten in diesem ungewöhnlichen Lebensraum hautnah erleben.
Pfade durch eine einzigartige Landschaft
Die Landschaft des Bosque de Fray Jorge ist geprägt von einem einzigartigen Nebelwald, der inmitten der trockenen Küstenwüste wie ein grünes Band wirkt. Die Bäume des Waldes stehen dicht zusammen. Dazwischen bedecken Sträucher, Kletterpflanzen und Farne die Bodenvegetation. Besonders hervorstechend ist der Olivillo-Baum (Aextoxicon punctatum), der hier isolierte Bestände bildet und dem Wald sein charakteristisches Aussehen verleiht. Daneben finden sich der Peruanische Pfefferbaum (Schinus latifolius), Azara celastrina und der Litre (Lithraea caustica). Sie schaffen in Kombination mit Kletterpflanzen wie Sarmienta scandens oder Griselinia scandens eine vielfältige, üppige Waldlandschaft.
Die Waldränder gehen allmählich in halbtrockene Flächen über, auf denen Büsche wie Porlieria chilensis wachsen. Diese Übergangsbereiche zwischen Wald und Wüste zeigen die Anpassung der Vegetation an unterschiedliche Feuchtigkeitsbedingungen. Besonders nach dem Winter entstehen Blütenmeere, die farbenfrohe Akzente setzen. Zwischen den Bäumen verlaufen kleine Pfade, die es Besuchern ermöglichen, die Landschaft zu erkunden und die harmonische Verbindung von grünem Wald und wüstenähnlichem Umfeld zu erleben.
Die Küstennebel sorgen dafür, dass sich ein außergewöhnliches Mikroklima entwickelt: Trotz der kargen Umgebung bleibt die Feuchtigkeit erhalten, wodurch der Wald auch in trockenen Perioden grün bleibt. Sanfte Hügel und die Nähe zum Küstengebirge runden das Landschaftsbild ab und bieten abwechslungsreiche Aussichten für Wanderer.
Coastal Desert
Chilean Tinamou
Beste Besuchszeit
Die beste Zeit für einen Besuch ist nach dem Winter im Frühjahr. Dann blühen die Pflanzen und die Tierwelt ist besonders aktiv.